So, wie in Duisburg, verhält es sich in vielen Städten. Die Menschen sehnen sich nach Räumen für Kleinkunst und -kultur, die Verwaltungen ziehen nicht mit.
In Wesel gibt es zarte Pflänzchen wie die Künstler an der Trappstraße, den Krachgarten und nicht zuletzt das SCALA.
Und es gibt das ambitionierte Vorhaben eines Kultur-, Kunst- und Sportlerzentrums an der alten Flachglas. Der Standort ist stadtnah, auenah und so gelegen, dass keine Anwohner gestört werden. Mitglieder des Weseler Stadtrats und ihre Fraktionsspitzen haben sich für das Projekt ausgesprochen.
Der Ideengeber und die interessierten Investoren fühlen sich jedoch von der Verwaltung der Stadt Wesel im Stich gelassen und vermissen den Willen der Stadt, die Idee voran zu bringen.
Gerade jetzt zu Karneval, einer Zeit der organisierten und freien karnevalistischen Kultur, muss man sich fragen, ob Wesel bereit ist für Kleinkunst und -Kultur oder ob in Wesel, der ’schönen Stadt‘, dafür kein Raum sein soll.
Es wäre schade, wenn auch die Weseler Menschen auf die Straße gehen müssten, um der Verwaltung zu zeigen, dass sie „mehr Bewegung in einer (still)stehenden Stadt“ wollen.