Durch Vermutungen und Fotos in sozialen Netzen wurde ich auf eine technische Anlage in/bei Xanten aufmerksam, die für eine Fracking-Anlage gehalten wird.
Von einer Fracking-(Versuchs-)Anlage bei oder in Xanten hatte ich noch nichts mit bekommen.
Ich fuhr also nach Xanten, um mir das anzusehen (Travanstraße).
Und dann stand ich vor dem Gelände und staunte nicht schlecht.
Eine Fracking-(Versuchs?)Anlage direkt neben dem archäologischen Park?
Und quasi direkt neben dem Naherholungsgebiet Xantener Nord- und Südsee?
Was für Laien wie eine Fracking-Anlage aussieht, kann möglicherweise auch etwas ganz anderes sein.
Aufsuchungserlaubnis (vereinfacht: Bohrgenehmigung) für das Feld Saxon 1 West (in diesem Gebiet liegt die Anlage) hat die Dart Energy LTD, die nach Aussagen der IG Rees gegen Gasbohren/Fracking finanziell in Turbulenzen geraten ist. Dass die Dart Energy LTD dort frackt ist aber eher unwahrscheinlich bei der Nähe zu einer Gaskaverne (siehe unten); das wäre höchst riskant.
Denn: in Xanten betreibt die RWE AG einen unterirdischen Gasspeicher (Kaverne in ehemaligem Salzstock) mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 0,2 Milliarden Kubikmetern. Diese Speicheranlage ist nur wenige hundert Meter von dem von mir besuchten Bohrrigg entfernt. Eine Tiefenbohrung an dieser Stelle könnte die Kaverne treffen. Es ist also zu vermuten, dass die Bohrung im Zusammenhang mit dem Gasspeicher der RWE AG steht.
Da bei anderen Kavernen-Anlagen in Deutschland schon mehrfach technische Probleme mit verschiedenen negativen Folgen für Bevölkerung und Natur aufgetreten sind (siehe Monitor-Bericht), halte ich eine Information und Aufklärung der Bevölkerung über den Zweck der Anlage und die möglichen Folgen für unumgänglich.
Ich sehe die RWE AG, die Verwaltung der Stadt Xanten und möglicherweise die Verwaltung des Kreises Wesel in der Pflicht, über den Zweck der Bohranlage und mögliche Folgen aufzuklären.
Zeitnah! Das hätte schon vor Beginn der Anlagenerrichtung passieren müssen.
Die RWE AG, den Bürgermeister der Stadt Xanten, den Landrat des Kreises Wesel und die Lokalredaktionen in Xanten und Wesel habe ich informiert.